Gutes Video über Malawi

Diashow

Freitag, 19. Dezember 2008

Mein Leben im Dezember

Insektenfang

Simon, Mary und ich
Das Kochen geht ganz leicht: Man wirft die Ameisen einfach in einen heißen Topf und brät sie.

Geflügelte Ameisen: "Ngumbi" genannt und das Ersatzhühnchen in Malawi




Hallo Freunde,

inzwischen haben wir den 19. Dezember und die Weihnachtslaune ist immernoch gleich 0 :)
Heute war mein letzter Arbeitstag vor den Weihnachtsferien und bis Anfang Januar ist das Büro nun geschlossen. Ich werde wohl am 22 Dezember für einen Tag nach Mzuzu rauffahren und dann geht es am 27.12 los nach Südafrika, worauf ich mich schon mega freue.

Meine Arbeitswoche war eigentlich recht normal. Ich weiß nun jedenfalls nach fast 4 Monaten Malawi, dass der Beruf Lehrer wohl nicht ganz oben auf der Prioritätsliste steht. Die Kinder sind zwar nett aber super anstrengend und am Dienstag war ich ganz erstaunt als ne Schülerin zu mir sagte: "If you want me to behave, you must beat me!" Meine "beatings" waren dann eine Hausaufgabe, die wie so oft nur 1 oder 2 gemacht haben und irgendwie merke ich, dass es bei diesen Schülern mit dem Französischlernen nicht unbedingt besser wird. Meine Erst und Zweitklässler sind aber einfach nur klasse und können nun schon so einige Wörter.

Auch rennen sie begeistert um den Baum wenn ich :"Courrez autour de l'arbre" rufe und können sich nun vorstellen. :) Ich hoffe mal, dass sie nach den Ferien noch immer einiges draufhaben.

Ansonsten bearbeite ich mit Simon ein Freiwilligen und Sozialprogramm mit internationalen Organisationen, was interessant und herausfordernd ist.

Das was dann mal soweit von meinem Arbeitsleben und nun kommen wir zu etwas Kulturellem: Die Küche :)

Zugegeben die Küche in Malawi ist eigentlich ganz normal. Die meisten Tiere kennt man und Nsima ist auch nicht gerade exotisch (Ersatzkartoffelbrei). Zu Beginn der Regenzeit ändert es sich aber, denn die Paarungszeit einiger Insekten beginnt. Dazu zählen nämlich diese geflügelte Prachtexemplare im Kochtopf, die wie Hühnchen schmecken und wenn man vergisst, dass es Insekten sind auch ganz lecker sind.

Wie fängt man die Ngumbi?

Das ist zugegeben recht einfach, denn sie scheinen so ziemlich die dööfsten aller Insekten zu sein: Man braucht eine Lichtquelle und seine Hände. Sobald es dunkel wird kommen sie dann in Scharen. Dann nimmt man einfach nur seine Handvoll und wirft sie entweder direkt in nen Topf oder erst in einen Wassereimer, damit sie schlechter wegfliegen können. Wenn der Topf dann voll ist, geht er auf die heiße Kochplatte und 3 Minuten später hat man gebratene Insekten. Diese müssen dann durch ein großes Sieb, damit die Flügel abgehen und fertig ist das Abendessen. Mein Lehrerkollege empfahl mir dazu noch Grashüpfer, mir reichen die Ngumbis aber erstmals :)


Weihnachten in Malawi:

Ich wurde nun mehrmals schon gefragt: Wie feiert man eigentlich Weihnachten in Malawi?
Weihnachten ist ja erst seit Kurzem (ca. 100 Jahre) in Malawi, sodass es keine richtige Tradition gibt.
Was viele Malawier aber machen ist, dass sie entweder am 24. Dezember spät abends oder am 25. Dezember früh morgens in die Kirche gehen und danach versuchen so gut wie möglich zu essen. Geschenke gibt es normalerweise keine.

Die Globalisierung von Weihnachten hat aber auch in Malawi nicht Halt gemacht. Seit 2 Monaten läuft wie gesagt schon Weihnachtsmusik in den Läden, die Behörden haben die hässlichsten Plastikweihnachtsbäume in ihren Büros aufgebaut und im Einkaufszentrum mussten die Kassiererinnen Weihnachtsmützen oder Rentierhörnchen tragen und auf den Fensterscheiben wurden Weihnahchtswünsche gesprüht.
Die Zeitungen und das Fernsehen wünschen frohe Weihnachten und drucken Fotos von glücklichen Kindern mit Geschenken in den Armen und lachenden Weihnachtsmännern. Es ist schon irgendwie komisch bei 30 Grad Celsius den Weihnachtsmann auf nem Bild zu sehen, während man neben einer Palme steht.

Die Malawier stört es aber anscheinend nicht :)

Zum Abschluss lade ich noch ein paar Fotos hoch und hoffe, dass es euch im kälterem Deutschland gut geht! Liebe Grüße und Tionana!!

Marian

PS: Mein Blog hat die 1000 Besucher Marke geknackt^^ Weiter so!!!

Sonntag, 7. Dezember 2008

Fotos und kleiner Bericht

Ein Fastfamilienfoto :)
Meine Erstklässler (meine Lieblingsklasse)
"Leckere" kleine getrocknete Fische (Usipa): Das übliche Abendessen für die Kleinen
Promise und ich
Hallo Leute,

die Zeit vergeht wie im Flug und nun ist schon der 7.12.2008 ;) Nikolaus wird in Malawi nicht gefeiert, euch aber einen schönen Nikolaustag nachträglich. Wie gehts Euch im kalten Duisburg, Deutschland? Hier in Malawi hat nun die Regenzeit angefangen und es ist nun nicht mehr heiß, sondern schwül warm, was auch nicht unbedingt besser ist :). Lehrer Marian geht es auf jeden Fall noch immer ganz gut und das Unterrichten wird immer routinierter. Ich denke aber inzwischen aber manchmal, dass die Schüler in Deutschland ein wenig netter gegenseitig sind. So ist diese Woche, während meines Unterrichtes!!, ein Schüler an die Tafel gegangen, hat sich ein Stück Kreide geholt und hat damit dann einen anderen abgeworfen. Im ersten Moment war ich völlig baff und wusste nicht wie ich reagieren sollte. Die anderen Schüler haben mir gesagt ich sollte Ihm in die Backe kneifen, ich habe aber dann die deutsche Methode genutzt und gesagt, dass ich sowas nie wieder in meinem Unterricht sehen möchte. Schon komisch wie schnell sich die Rollen ändern. Am meisten Spaß machen mir die Erstklässler. Sie sind richtig süß und machen alle Spiele und andere Sachen mit ohne sich zu beschweren :). Neben meiner Lehrtätigkeit bringe ich Ihnen auch noch das richtige Anstehen am Wasserhahn bei, was Simon sehr wichtig findet und was in Malawi (Anstehen) nicht selbstverständlich ist.

Wie schon eingangs gesagt hat sich das Wetter geändert. Nun gibt es jeden Tag einen mehr oder weniger kurzen Schauer und die ganze Gegend ergrünt. Wir haben begonnen Mais zu pflanzen,und haben einige Mangos geerntet (ich esse sie am liebsten ungereift und mit Schale :)).

Fast unvorstellbar, dass in etwas mehr als 2 Wochen schon Weihnachten ist, aber bis auf die endlosen Weihnachtslieder im Shoprite Supermarkt, wo die Kassiererinnen bis vor kurzer Zeit noch Weihnachtsmützen trugen :), merkt man absolut gar nichts von Weihnachten und Advent. Ich überlege immer noch einen Plastiktannenbaum für die Familie zu kaufen und durchforste meinen PC nach Weihnachtsliedern. Silvester gehts dann höchst wahrscheinlich nach Südafrika, wo Maja und ich uns mit einigen anderen vom Vorbereitungsseminar treffen. Darauf freue ich mich schon riesig!

Was ist sonst noch los? Nächste Woche habe ich dann meine Französischprüfungen im französischen Kulturzentrum, für die ich noch unbedingt lernen muss und zurzeit verbringe ich auch etwas Zeit mit Bewerbungsschreiben.

Der Familie gehts auch ganz gut. Simon ist heil aus Botswana wieder gekommen, Malaika kann nun laufen und kommt mich immer besuchen. Ich scheine zur Zeit beliebter als Mary zu sein. Das kann vielleicht einfach daran liegen, dass ich nicht die Person bin, die Ihr Medizin verpasst.^^

Den Kindern gehts auch gut nur merke ich, dass die beiden Mädchen deutlich distanzierter zu mir sind als die Jungs. Wenn ich am Samstag morgen zum Beispiel Colliness frage wie es ihr geht kommt die Antwort: I am fine thank you and how are you too? Das ist dasselbe, was immer im Unterricht kommt, wenn ich die Schüler frage wie es Ihnen geht. Naja, damit muss ich wohl leben ;).

Tionana, bis bald!!