Gutes Video über Malawi

Diashow

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Meine Landesreise durch Malawi. Ulendo wa-u-tali (Eine weite Reise)!

Moni Azanga, Hallo Freunde,
vom 8. bis zum 15. Oktober war es soweit. Die Einführungswoche bei meinem Mentor sollte stattfinden, sodass ich nach Nordmalawi reisen durfte, nach Mzuzu. Da dies ein langer Weg ist, beschloss ich, dass ich in zwei Etappen fahren würde und somit Maja, meine Kollegin, schon früher in Lilongwe zu treffen, wo sie arbeitet und wir dann zusammen nach Mzuzu fahren würden. Darauf freute ich mich sehr, da ich Maja schon lange nicht mehr gesehen hatte und ich gerne Ihre Arbeitsstelle sehen würde und Ihre „African Mama“ treffen wollte. So stieg ich müde aber gut gelaunt um 6 Uhr morgens in den Bus und war um 10.30 Uhr in Lilongwe. Dort wurde ich freundlich von Akim Chirwa abgeholt, der eine super coole Afrofrisur mit Bart hat^^, und ins Zion Center gebracht, was das Jugendzentrum der Baptisten in Lilongwe ist.
Als ich dort eintrat, war ich sehr überrascht… Von so einem Jugendzentrum würden viele in Deutschland träumen. Es gab dort Billardtische, viele Computer mit Inetanschluss, 2 Beamer, ein kleines Bistro und viele modische und bequeme Sofas. Wunderschön! Da Maja noch am arbeiten war, nutzte ich dann gleich das Internet für 2 Stunden und erledigte eine Arbeit, für die ich in Deutschland 5 Minuten gebraucht hätte. Nach einiger Zeit kam dann auch Maja ins Jugendzentrum und das Wiedersehen nach 3 Monaten fand statt. Es war schon schön nach längerer Zeit wieder viel Deutsch zu reden.
Nach dem Mittagessen und einem Milchshake, beschlossen wir dann durch die Stadt zu gehen und besuchten einen kleinen Handwerksmarkt. Die Produkte waren sehr schön nur als Azungu (Weiße) wurden wir sehr angemacht und man wollte uns so ziemlich alles andrehen. Ich hatte die ganze Zeit meine Hände an meinem Portemonnaie, da man ja nie weiß wie geschickt die Diebe sind. Nachdem wir nun durch Lilongwe gelaufen waren, wurden wir zum Thological College gefahren und dort lernte ich dann Martha (African Mama) kennen. Sie ist eine wirklich nette warmherzige Frau, die mir gleich mein Chichewa verbessern wollte und mir den ersten Chichewa Zungenbrecher beigebracht hat. Galu apa baka! Baka apa galu. (Der Hund tötet das Dunkel, Das Dunkel tötet den Hund) Klingt komisch, ist aber so! Wenn man das sehr schnell aussprechen will, wird man verrückt ;)
Nach einem reichhaltigen Abendessen ging ich dann schlafen, was durch ein kaputtes Moskitonetz zu einer super unangenehmen Sache wurde…
So langsam steigt mein Malariarisiko an^^.
Am nächsten morgen ging es dann um 11 zum Busdepot, wo wir auf einen Bus warteten, der uns nach Mzuzu (Nordmalawi) bringen sollte. Als Weiße wollte man uns dort alles andrehen, uns mit Privatbusse nach Mzuzu fahren und vieles mehr. Letztendlich kamen wir dann in den richtigen Bus und die Fahrt ging los. Die Fahrt verlief recht gut. Man sah interessante Shopping Centres ( Wellblechhütten), Bars, an deren Wände ewiggültige Wahrheiten geschrieben wurden (Save water! Drink beer!) und ich lernte von Maja, dass afrikanisches Weißbrot schwarz ist ;). Andere Länder, andere Sitten! Zum Schluss wurde die Fahrt dann nochmal richtig interessant, weil unser Fahrer in Eile zu sein schien, Kurven schnitt und die Reifen begannen bedrohliche Geräusche zu machen. Einmal war der ganze Bus für einige Sekunden mucksmäuschenstill, weil der Bus für kurze Zeit zu springen schien. Jedenfalls waren Maja und ich glücklich, als wir lebendig im dunklen Mzuzu ankamen und von unserem Mentor abgeholt und zu seinem Haus gebracht wurden. Prof. Klaus Fiedler, unser Mentor, lebt seit über 14 Jahren in Malawi und ist ein netter Mann. Er unterrichtet Theologie an der Mzuzu Universität und publiziert viele Bücher über Malawi.
Seine Frau Rachel unterrichtet auch an der Universität und ist eine super nette und lustige Frau. Das Duo Klaus/Rachel brachte uns immer wieder zum Lachen, weil Rachel, die meiner Meinung nach die Hosen anhat, was in Malawi durchaus ungewöhnlich ist, vor uns immer die demütige malawianische Ehefrau spielte, um Klaus zu provozieren ;). Wie auch in Blantyre, lebten in dem Mzuzu Haushalt noch viele andere Leute, die irgendwie über 3 Ecken mit den Fiedlers verwandt waren. Immer diese komplexen Haushalte!
Offiziell sollten wir nun ein Seminar über Malawi für 3 Tage haben, aber es war deutlich entspannter. Am Freitag besuchten wir Mzuzu und einen Markt, wo tansanische Waren feilgeboten wurden, am Samstag ging es dann zum Malawisee, was für mich dann das erste Mal war. Es war einfach super schön (Fotos folgen) und heiß und das Wasser war richtig warm (der Teil des Sees war billharziosefrei, wurde mir gesagt). Ebenfalls war an diesem Tag das Qualifikationsspiel für die KO Runde der WM 2010 Malawi gegen Demokratische Republik Kongo, was von vielen Leuten sehr gespannt verfolgt wurde. Am Anfang waren die Flames (Malawi) 0-1 in Rückstand, zum Schluss gewannen sie 2-1, was zu einer großen Party in Nkhata Bay führte. Ich kaufte noch ein paar Schnitzereien, wobei der Händler immer betonte wie arm er war und, dass er gute Preise machen würde. Letztendlich verdiente er um die 25 Euro an mir^^. Danach ging es dann wieder nach Mzuzu.
Am Sonntag wurde ich dann 19 und bekam ein T Shirt und zwei Kerzenständer geschenkt.  Irgendwie kamen leider die meisten der SMS nicht an, doch übers Internet kamen viele Glückwünsche und meine Familie rief mich an. Danke! Ansonsten war es ein sehr ruhiger Tag und das Programm ging weiter. Der Geburtstagkaffee war aber sehr gut^^.
Eigentlich wollten wir dann Montag die Zelte abbrechen, doch irgendwie hatte sich Maja den Magen verdorben, sodass wir beschlossen, dass wir einen Tag länger in Mzuzu bleiben würden.
Dienstags ging es dann wieder nach Lilongwe, wo wir abends Pizza bei einem indischen Italiener aßen und nachher noch im Jugendzentrum waren, wo ich ein paar super coole Leute kennengelernt habe.
Einer, der Chimwemwe heißt, war super cool drauf und wir konnten die ganze Zeit über Afrikaner und Europäerwitze lachen. Irgendwann hatte Maja ihm erzählt, dass wenn man in Deutschland seinen Teller nicht leer isst, die Eltern oft sagen, dass man an die armen Afrikaner denken solle. Dieser Satz kommt selbstverständlich nicht bei allen Malawiern an. Chimwemwe jedoch, nahm das so locker, dass er diese Aussage noch weiterführte und sagte, dass man in Afrika nur Erde isst etc. ganz spaßig!!
Mittwoch morgen ging es dann wieder nach Blantyre und die große Reise war beendet. Ich muss sagen, dass es eine sehr schöne Woche war, mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen und, dass es schön war wieder viel Deutsch zu sprechen!

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